BOREI KAIBYO YASHIKI
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BLACK CAT MANSION, MANSION OF THE GHOST CAT
1958
Japan
67 Min.
Shintoho
Nobuo Nakagawa
Mitsugo Okura
Jiro Fujishima, Yoshihiro Ishikawa, Sotoo Tachibana (Roman)
Tadashi Nishimoto
Michiaki Watanabe
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Eine von einem Katzengeist besessene Frau, verschiedene Geister
Toshio Hosokawa .... Dr. Tetsuichiro Kuzumi
  Yuriko Ejima .... Yoriko Kuzumi
  Keinosuke Wada .... Ishido Saken no Shogen
  Ryuzaburo Nakamura .... Kokingo
  Fujie Satsuki ....Shogens Mutter
  Arata Shibeta ....Shogens Sohn Shinnojo
  Fumiko Miyata .... Lady Miyaji
  Noriko Kitazawa .... Yae
  Hiroaki Kurahashi .... Yorikos Bruder Kenichi
  Rei Ishikawa .... Saheiji
Beam Entertainment/Eclipse Film (DVD, Japan), New Star (DVD, Griechenland)
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Yoriko, die Frau des Arztes Dr. Kuzumi, leidet an einer Atemwegserkrankung. Darum will der Doktor mit ihr nach Kyushu ziehen, wo die Luft besser ist als in Tokio. Yorikos Bruder hat sich auch schon um ein Haus bemüht, in dem Dr. Kuzumi leben und arbeiten wird. Nach der Anjunkft zeigt sich das Gebäude in schlechtemn Zustand. Viel muß unternommen werden, um darin wohnen zu können, doch Kuzumi ist guter Dinge. Dass Yoriko meint, eine alte Frau gesehen zu haben, wird auf ihren gesundheitlichen Zustand geschoben. Schon bald ist Kuzumis kleine Klinik eröffnet und durch dichten Regen nähert sich eine alte Frau. Sie geht zu Kuzumis Assistentin, die sofort ihren Chef verständigt. Doch als der Doktor erscheint, ist die Greisin nicht mehr da. Sie ist bei Yoriko und würgt die kranke Frau bis zur Ohnmacht. Dann verschwindet die unheimliche Erscheinung. Erneut glaubt Kuzumi seiner Frau nicht. Später in der Nacht kann Yoriko aus Angst nicht schlafen. Der Hund der Kuzumis bellt und die Greisin nähert sich erneut dem Haus. Mit der Geschichte um ein krankes Kind bei einer entfernt lebenden Familie lockt die Alte den Doktor fort. Nachdem der Hund getötet wurde, bittet die Greisin mit der Stimme des Doktors um Einlass und Yoriko lässt sie herein, woraufhin die Alte Kuzumis Frau erneut angreift. Als der Doktor wieder nach hause kommt, findet er den toten Hund und die bewußtlose Yoriko, die nur knapp überlebt hat. Sie hat Albträume, in denen sie von Katzen gebissen wird. Yorikos Bruder erzählt nun, dass er Spukgeschichten über das Haus kennt. Er begleitet Kuzumi zu einem Priester, der Näheres weiss. Und der Priester kommt sofort auf den Punkt: Yoriko wird von einem Katzengeist heimgesucht!
Kuzumis Haus gehörte vor zwei Generationen dem Aufbrausenden Fürst Ishido Saken no Shogen und der Priester erzählt folgende Geschichte: Fürst Shogen möchte von dem stolzen Kokingo das Go-Spiel erlernen. Kokingos blinde Mutter Lady Miyaji ist voller Sorge. Als der Fürst beim Spiel nicht verlieren kann, tötet er Kokingo und versteckt die Leiche mit seinem ergebenen Diener Saheiji hinter einer Wand in seinem Schlafgemach. Offiziell ist Kokingo nach Kyoto und Osaka gereist, um seine Spielfähigkeiten zu verbessern, doch seine Mutter ahnt Böses. Nachdem ihr Kokingo als Geist erschienen ist, stellt sie Shogen zur Rede. Sie will ihn töten, doch der Plan misslingt und Shogen vergewaltigt die blinde Lady Miyaji. Wieder zuhause bittet Lady Miyaji Kokingos Katze, ihr Blut zu lecken und ihren Hass aufzunehmen. Dann bringt sie sich um und die Katze kommt ihrer Bitte nach. Der rachsüchtige Katzengeist nimmt nun die Gestalt von Shogens alter Mutter an und der Fürst wird von den Geistern seiner Opfer verfolgt. In seinem Schlafgemach erscheint ein großer Blutfleck an der Wand, hinter der der tote Kokingo eingemauert ist. Shogens Sohn Shinnojo hat derweil seine eigenen Sorgen. Er möchte die hübsche Yae heiraten, was nicht standesgemäß ist. Sein Vater verwehrt ihm diesen Wunsch und vergewaltigt später auch Yae. Als die Geister von Kokingo und Lady Miyaji erscheinen, verletzt er Yae im Wahn tödlich. Ein Schatten an der Wand wird ebenfalls von ihm mit dem Schwert angegriffen. Shogen hat seine “Mutter“ an der Hand verletzt und katzengleich leckt sie ihre Wunde. Eine Dienerin, die dies sieht, wird von der alten Frau getötet. Doch auch Saheiji hat etwas gesehen - “Mutter“ fängt sich einen Fisch aus dem Teich - und benachrichtigt den Fürst, der unter der Behausung seiner Mutter deren Leiche und die der Dienerin findet. Die Konfrontation mit der Katzengreisin und weitere Geistererscheinungen treiben Shogen in den Wahn. In seinem um Yae trauernden Sohn sieht Shogen den toten Kokingo und beim folgenden Kampf töten sich Vater und Sohn gegenseitig. So lautet die Geschichte des Priesters, der auch erklärten kann, warum Yoriko vom Katzengeist in Gestalt der alten Mutter Shogens heimgesucht wird. Yoriko ist eine Nachfahrin von Shogens Diener Saheiji. Der Priester gibt dem Doktor ein Papier mit einem Schutzspruch, welches sogleich am Haus befestigt wird. Leider ist es sehr stürmisch und der Zettel wird vomn Wind abgerissen, so dass der Rachegeist erneut ins Haus kann. Wieder wird Yoriko von der Greisín gewürgt, dann bricht die Wand auf, hinter der immer noch Kokingos mumifizierte Leiche steckt. Die Greisin verschwindet. Nachdem Kokingo ordentlich beerdigt wird, hat der Spuk ein Ende.

Der Regisseur Nobuo Nakagawa gilt als der Meister des japanischen Horrorfilms. Begründet ist sein Ruf durch seine Klassiker TOKAIDO YOTSUYA KAIDAN (1959, YOTSUYA GHOST STORY) und JIGOKU (1960, HELL). Auch BLACK CAT MANSION reiht sich hier nahtlos ein und präsentiert eine atmosphärisch dichte Gruselgeschichte. Produziert vom kurzlebigen SHINTOHO-Studio, das von einigen abtrünnigen TOHO-Mitarbeitern gegründet wurde, ist Nakagawas Geistergeschichte ein handwerklich äußerst sorgfältiger Film, der nicht zuletzt durch seine interessante Erzählstruktur punkten kann. Die Hauptgeschichte um den fiesen Fürst Shogen wird dabei in Farbe präsentiert, während die Rahmenhandlung um Dr. Kuzumi in monochromem Blau gehalten ist. Diese Handlung wird dann ebenfalls von einem einfarbigen Pro- und Epilog umschlossen, in dem Dr., Kuzumi einige Jahre nach den Vorfällen in Erinnerungen schwelgt. Nakagawas Kameramann Tadashi Nishimoto und die Ausstatter des Films haben vorzügliche Arbeit geleistet und die weißhaarige Katzen-Greisin perfekt und unheimlich in Szene gesetzt. Dass ihre Auftritte leise und unaufgeregt sind, fördert die Gruselstimmung umso mehr. Und wenn die alte Frau ihre Katzenohren aufstellt, ist das eine gelungene Überraschung und ein Bild, das haften bleibt. Nicht zu vergessen Mutters Fischfang. Somit ist BLACK CAT MANSION ein kleiner aber sehr feiner Beitrag zum klassischen japanischen Horrorkino. Die japanische DVD hat außer Texttafeln in japanischer Schrift leider keine Extras, verfügt aber zum Glück über englische Untertitel.

Text und Titelgrafik: ingojira

 

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