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BRAIN OF BLOOD
THE BRAIN, THE CREATURE'S REVENGE ( TV-Titel, USA), THE UNDYING BRAIN (USA), BRAIN DAMAGE (Video-Titel, USA)
1972
USA/Philippinen
86 Min.
Hemiphere Pictures
Al Adamson
Al Adamson, Samuel M. Sherman (Produzenten), Kane W. Lynn (ausführender Produzent), J.P. Spohn
Joe Van Rodgers, Samuel M. Sherman (als Sam Sherman)(Story)
Louis Horvath
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Lee James (Makeup)
Eine hässliche Kreatur, die nach einer Hirntransplantation für einigen Wirbel sorgt; sowie ein sadistisch veranlagter Zwerg
Grant Williams .... Dr. Robert Nigserian
  Kent Taylor .... Dr. Lloyd Trenton
  John Bloom .... Gor
  Regina Carrol .... Tracey Wilson
  Vicki Volante .... Katherine
  Angelo Rossitto .... Dorro
  Reed Hadley .... Amir
  Zandor Vorkov .... Mohammed
  hard Smedley .... Angel
  Gus Peters .... Charlie
  Margo Hope .... sterbendes, angekettetes Mädchen
  Bruce Kimball .... Jim
  Ervin Saunders .... angeketteter Verrückter
  Mike Haven .... Einbrecher (ungenannt)
Image Entertainment (DVD, USA), Loonic Video, Magnum Entertainment (VHS, USA), Cinema Club (DVD, Großbritannien)
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Amir ist unheilbar an Krebs erkrankt. Da er aber nicht so ohne weiteres bereit ist, sein irdisches Leben aufzugeben - schließlich ist er der alleinige Herrscher eines kleinen reichen Landes namens Kalid - hat er eine geniale Idee: Nach seinem Tod soll sein Gehirn in einen hübschen Kopf transplantiert werden, der auf einem gesunden Körper sitzt, damit er weiter seinem Beruf als Tyrann nachgehen kann. Als er endlich stirbt, ist schon alles perfekt vorbereitet. Seine Witwe Tracey sowie sein Freund Robert veranlassen das nötige: Amirs Leichnam wird in Zellophan gepackt und auf die stundenlange Reise ins Labor von Dr. Trenton geschickt. Dort angekommen, macht sich der gute Doktor sofort ans blutige Werk. Ihm zur Seite steht ein Zwerg, der auf den Namen Dorro hört. Dieser liebliche Zeitgenosse verspottet und foltert gerne junge Frauen, die im Keller des Gebäudes als lebende Blutbank ihr klägliches Dasein fristen. Und dann ist da noch der riesige, potthässliche und geistig minderbemittelte Gor, der mit der verantwortungsvollen Aufgabe betraut wurde, einen passenden Transplantationskörper herbeizuschaffen. Doch der präsentierte Körper genügt Dr. Trentons Ansprüchen bei weitem nicht, und so verpflanzt er kurzerhand Amirs Gehirn in Gors Kopf! Es ist keine besondere Überraschung, dass weder Tracey noch Robert mit dieser Situation zufrieden ist, und auch Amir ist alles andere als begeistert, als er einen Blick in den Spiegel wirft. Aber es kommt noch schlimmer, denn der gute Doktor verfolgt eigene finstere Pläne. Was zuviel ist, ist zuviel, und Amir türmt aus dem Labor… doch Dr. Trenton scheint für jede Situation gewappnet, hat er doch einen Mikrochip mit eingepflanzt, der es ihm ermöglicht, mit einem futuristisch aussehenden Gerät das Gehirn zu kontrollieren. Und so beginnt die Jagd, die dadurch verkompliziert wird, dass Katherine, einem der gefangenen Mädchen im Keller, die Flucht gelingt.

Al Adamsons Drive-In-Kult-Klassiker BRAIN OF BLOOD hat eine nicht uninteressante Entstehungsgeschichte. Der philippinischen Produktionsfirma "Hemisphere Pictures" ist mit den "Blood Island" Filmen ein großer Wurf geglückt. Der 1968 entstandene BRIDES OF BLOOD ist der erste Film dieser Serie; es folgten THE MAD DOCTOR OF BLOOD ISLAND (1968) und BEAST OF BLOOD (1970). Diese exotischen Monsterfilme waren besonders in den Drive-In-Kinos ein Riesenhit, woraufhin "Hemisphere Pictures" gleich einen vierten Teil plante und auch die Rechte schon vorverkaufte. Pech nur, dass sowohl Gerardo de Leon als auch Eddie Romero (die Regisseure der "Blood Island" Filme) entweder keine Lust mehr hatten oder mit anderen Projekten beschäftigt waren, sodass die Firma ohne Regisseur dastand. Nach kurzer Suche stieß man auf Al Adamson, der sofort zusagte und den Film in acht Tagen in Los Angeles herunterkurbelte. Zwar versuchte er das Ganze so aussehen zu lassen, als wäre der Film auf den Philippinen gedreht worden, doch dieses Vorhaben muss als gescheitert angesehen werden. Die exotische Location und die damit verbundene ungewöhnliche Atmosphäre der "Blood Island" Streifen erweist sich als nicht imitierbar, da hilft auch der "Blood Island"-erfahrene Schauspieler Kent Taylor kein bisschen. Die Idee, den Score von MAD DOCTOR OF BLOOD ISLAND zu recyclen, um damit Stimmung zu erzeugen, ist zwar gut, aber letztendlich ein weiterer Fehlschlag. Al Adamson ist weder ein Gerardo de Leon noch ein Eddie Romero, und BRAIN OF BLOOD beweist dies auch eindrucksvoll. Der Film ist trashiges Stückwerk, ohne Talent oder gar Inspiration abgedreht. Zwar beinhaltet er einige Szenen, die man als gelungen betrachten darf (wie z. B. eine wunderbar gruselige Sequenz in den Katakomben von Dr. Trentons Anwesen in bester Gothic-Horror-Tradition, oder die hübsch blutigen Operationsszenen, für die laut Al Adamson echte Tiergehirne verwendet wurden), doch das hanebüchene Drehbuch, die schlechten Schauspieler und die sehr billigen Make-Up-Effekte sorgen dafür, dass BRAIN OF BLOOD alles ist, nur kein guter Film. Was aber nicht heißen soll, dass der Film langweilig wäre. Im Gegenteil, einen gewissen Unterhaltungswert kann man ihm garantiert nicht absprechen. Besondere Erwähnung verdient der sadistische Zwerg, der in seinen Szenen so was von politisch unkorrekt agiert, dass einem die Kinnlade zu Boden fällt. Anzumerken wäre noch, dass BRAIN OF BLOOD eine kultige Besetzung aufzuweisen hat. Neben Grant Williams (THE INCREDIBLE SHRINKING MAN und THE MONOLITH MONSTERS, beide 1957) und Kent Taylor (Dr. Henderson aus BRIDES OF BLOOD, 1968) findet man jede Menge Schauspieler, die in anderen Produktionen von Adamson zu sehen sind. Regina Carrol war Adamsons Ehefrau und spielte in zahlreichen Filmen ihres Mannes mit, John Bloom und Zandor Vorkov kann man in DRACULA VS. FRANKENSTEIN (1971) als Frankensteins Monster bzw. Graf Dracula bewundern. Vicki Volante ist fast ausschließlich in Filmen von Al Adamson zu sehen, beispielsweise auch in HORROR OF THE BLOOD MONSTERS (1970), und Angelo Rossitto war ebenfalls bereits in DRACULA VS. FRANKENSTEIN zu sehen. Seine wohl berühmteste Rolle ist jedoch die des Masters - die denkende Hälfte von Master-Blaster - in George Millers MAD MAX BEYOND THUNDERDOME (1985). Abschließend ein paar Worte zum Regisseur des Filmes. Al Adamson wurde am 25. Juli 1929 geboren und machte sich in den 1960er und 1970er Jahren einen Namen als Regisseur und Produzent von Low-Budget Exploitationfilmen wie beispielsweise SATAN'S SADISTS (1969), BLOOD OF GHASTLY HORROR (1972) oder NURSE SHERRI (1977). Mitte Juli des Jahres 1995 verschwand Adamson plötzlich von der Bildfläche. Am 2. August fand man seine Leiche, eingemauert in seinem eigenen Anwesen, das gerade umgestaltet wurde. Der Verantwortliche für den Umbau, Fred Fulford, wurde schließlich als Adamsons Mörder verhaftet.

 

Text: uzumaki
Titelgrafik: dr. whogen

 

 

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