EIN TOTER HING IM NETZ
EIN TOTER HING IM NETZ 
BODY IN THE WEB (USA), A CORPSE HANGS IN THE WEB (Internationaler englischer Titel), GIRLS OF SPIDER ISLAND (USA, Videotitel), HORRORS OF SPIDER ISLAND (USA, Wiederaufführungstitel), IT'S HOT IN PARADISE (USA), THE SPIDERS WEB (USA)
1959
Deutschland/Jugoslawien
89 Min., 81 Min. (Deutschland)
Rapid
Fritz Böttger
Gaston Hakim, Wolfgang Hartwig
Fritz Böttger (als Jamie Nolan) , Eldon Howard, Albert G. Miller
Georg Krause
Karl Bette, Tony Crombie, Willy Mattes
Karl Hanoszek (Special Makeup Effekte)
Ein Mann, der durch Wände gehen kann und Menschen tötet.
Harald Maresch .... Joe
  Helga Franck .... Georgia
  Alexander D'Arcy .... Gary Webster (als Alexander d'Arcy)
  Allen Turner .... Bobby (US Version)
  Temple Foster .... Joe (US Version)
  Patty Duke .... Marjorie Sutherland
  Helga Neuner .... Ann
  Rainer Brandt .... Bobby (als Reiner Brand)
  Donna Ulsike .... Linda (US Version)
  Dorothee Glöcklen .... Gladys (als Dorothee Glöklen)
  Norma Townes .... Gladys (US Version)
  Gerry Sammer .... May
  Eva Schauland .... Nelly
  Helma Vandenberg .... Kate (als Helma van den Berg)
  Elfie Wagner .... Linda
  Barbara Valentin .... Babs
  Walter Faber .... Mike Blackwood
  Robert Raglan .... Radio Mann
Something Weird (DVD + VHS, USA)
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Für eine Revue in Singapur werden in New York Tänzerinnen gesucht und der leicht schmierige Manager Gary veranstaltet zu diesem Anlass ein Casting. Schon bald wird deutlich, welche Auswahlkriterien für diesen Job gelten. Qualifiziert doch eher eine dralle Figur und eine gewisse Zeigefreudigkeit die Mädchen, als eine tänzerische Ausbildung. Schnell sind acht Kandidatinnen ausgewählt, wobei der imposanten Babs (gesprochen: "Bäbs"!) schon eine Drehung auf der Stelle genügt, um eine Zusage zu bekommen. Die Mädchen sind ganz aus dem Häuschen, erhoffen sie sich doch durch den Flug in süd-östliche Gefilde endlich einen Durchbruch im internationalen Showbiz. Doch der Flug verläuft ganz anders als geplant, denn das Flugzeug stürzt ab. Wie durch ein Wunder überleben Gary, sein Gehilfe und alle acht Mädchen unverletzt und treiben in einem Schlauchboot in der Südsee. Bevor ihnen der Durst die Sinne raubt sichten die Schiffbrüchigen eine Insel am Horizont und schon bald erreichen sie das rettende Ufer. Zunächst scheint die Insel ein kleines Paradies zu sein, als die Gruppe aber das Häuschen eines Geologie-Professors findet, machen sie eine schreckliche Entdeckung: Der Professor hängt tot in einem Überdimensionalen Spinnennetz. Doch die Mädchen lassen sich die Laune nicht verderben, räumen das Haus auf und feiern mit zwei Mitarbeitern des toten Professors, die inzwischen auf der Insel angekommen sind, ein rauschendes Fest. Der nächste Schreck läßt aber nicht lange auf sich warten. Als Gary nämlich auf Erkundungstour geht, wird er von einer ekeligen Riesenspinne angegriffen und gebissen. Doch Gary ist nicht tot, vielmehr verwandelt er sich in ein Wesen, dass eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Werwolf hat und fortan die Gruppe der Mädchen dezimiert.

EIN TOTER HING IM NETZ ist neben DIE NACKTE UND DER SATAN eine der wenigen Ausnahmen im deutschen Nachkriegskino, die Elemente des amerikanischen Exploitation-Kinos der 50er Jahre aus mehreren Genres verband. Neben den typischen Zutaten eines Monsterfilms findet sich hier doch ein erheblicher Anteil Zurschaustellung nackter Haut, den man in dieser Form eigentlich nur in amerikanischen "Roughies" dieser Zeit findet. Zwar gibt es keine Nackszenen im eigentlichen Sinne, doch wird jede Gelegenheit genutzt, die Mädchen beim Anziehen, Ausziehen, Umziehen, Baden, Duschen, Schwimmen, Ringen! und sonstigen Aktivitäten leicht bekleidet zu zeigen. Auch wenn diese Szenen heute den Meisten nur ein müdes Lächeln entlockt, waren die damaligen Kritiker entsetzt, sprachen mitunter sogar von Pornographie und die FSK verlangte heftige Schnittauflagen für eine Freigabe. So ergab sich auch, dass allein für die deutschen Kinos zwei unterschiedliche Fassungen erstellt wurden. Könnte man die eine als "Sexy-Version" bezeichnen , so war die entschärfte Variante wohl eher für das "normale" Kinopublikum gedacht und entspricht auch der später im Fernsehen ausgestrahlten Fassung. Neben den inhaltlichen Extravaganzen, wie Frauenringkämpfen zeigt sich EIN TOTER HING IM NETZ formal von einer solideren Seite. So trägt die stimmungsvolle Schwarz/Weis-Fotografie des späteren Kubrick-Kameramanns Georg Krause sicher zu einem angenehmen Seherlebnis bei. Natürlich muss die Besetzung Erwähnung finden und allen voran Barbara Valentin, die wie Ihre Kolleginnen und Kollegen ordentlich auf die Tube drücken. Das als Marionette animierte Spinnenmonster, sowie Garys "Werwolfmaske" sind ebenfalls sehr sehenswert und haben EIN TOTER HING IM NETZ auch im Ausland einen hervorragenden Ruf als psychotronisches sexy Gruselfilmchen beschert. In den USA ist der Film unter verschiedenen Titeln in verschiedenen Schnittfassungen gelaufen und von Something Weird als HORRORS OF SPIDER ISLAND auf Video und DVD veröffentlicht worden.

Text und Titelgrafik: dr. whogen

 

 

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