-
ROBOT MONSTER
MONSTERS FROM THE MOON, THE MONSTER FROM MARS
1953
USA
57 Min.
Three Continental Pictures
Phil Tucker
Phil Tucker
Wyott Ordung
Jack Greenhalch
Elmer Bernstein
Jack Rabin und David Commons (Special Photografic Effects), H. A. Fisher Chemical Products (Automatic Billion Bubble Machine), Consolidated Film Industries (Optical Effects)
Zwei Ro-Man Weltraummonster und eine Horde wildgewordener Saurier.
Geroge Nader .... Roy
  Claudia Barrett .... Alice
  Selena Royale .... Mutter
  John Mylong .... Professor
  Gregory Moffett .... Johnny
  Pamela Paulson .... Carla
  George Barrows .... Ro-Man/Ro-Man Commander
  John Brown .... Roboterstimme
Sony Home Video (Video, USA), Rhino Home Video (Video, USA), Image Entertaiment (DVD, USA)
_______________________________________________________________________
   

In diesem mit fast gleicher Crew noch im selben Jahr wie CAT-WOMEN OF THE MOON produzierten Film passiert Schlimmes: Die Erde ist mit einem Todesstrahl aus dem All beschossen worden. Die Städte sind explodiert, ein Atomkrieg ausgebrochen und alle Menschen haben ins Gras gebissen. Alle, bis auf eine Gruppe von sechs Leuten, bestehend aus einem Professor, seiner Frau und der gemeinsamen Tochter Alice, dem Balg Johnny, seiner Schwester Carla und Roy, dem kraftstrotzenden Jung-Muskelprotz. Die Außerirdischen, genannt Ro-Mans, schicken einen ihrer intergalaktischen Terminatoren auf die Erde, damit sichergestellt werden kann, dass auch die letzten Überlebenden den Tod finden - so es sie denn überhaupt geben sollte. Dieser Ro-Man findet mit seinem Funkfernseher heraus, dass besagtes Grüppchen noch lebt. Er nimmt mit ihnen Kontakt auf und verspricht ihnen einen schmerzlosen Tod, wenn sie sich ihm stellen. Doch die Gruppe um den Professor ist daran verständlicherweise wenig interessiert und unternimmt einen Vermittlungsversuch, der allerdings zu nichts führt. Nachdem Alice angeleint wurde, weil sie im Begriff war im Alleingang erneut Vermittlungen aufzunehmen, büxt Johnny kurzerhand aus und gerät prompt in die Fänge des Ro-Man. Ihm erzählt er versehentlich, warum sie den Todesstrahl überlebt haben: Der Professor hat nämlich eine Medizin gegen sämtliche Krankheiten der Welt entwickelt und davon haben sie alle reichlich geschluckt. Als der Ro-Man dies seinem Boss berichtet, will dieser, dass er losläuft und die Menschen eigenhändig killt. Und weil spätestens jetzt alles keinen Sinn mehr ergibt, heiraten Roy und Alice und begeben sich auf eine Hochzeitsreise, die natürlich trotz außerirdischer Invasion stattzufinden hat, durch die menschenleere Gegend. Auch sie laufen Ro-Man in die Arme und Roy läßt im Kampf mit dem Monster sein Leben. Alice wird von Ro-Man in seine Höhle verschleppt. Doch als er von seinem Boss den Auftrag erhält, das Mädchen umzubringen, mag er das nicht tun. Vielmehr möchte er, dass ihm sein Gebieter Gefühle schenkt (!), damit er Alice lieben kann. Mit einigem Geschick gelingt es dem Professor, seiner Frau und Johnny Ro-Man aus seiner Höhle zu locken und Alice zu befreien. Der außerirdische Imperator wird darüber so wütend, dass er den Ro-Man in den Orkus pustet und Dinosaurier auf die Erde regnen lässt, die die letzten Überlebenden auffressen sollen...

ROBOT MONSTER, der nach inoffiziellen Angaben lediglich rund $20.000 gekostet haben soll und gleich links neben Hollywood entstanden ist, ist ein schnell dahingeschludertes Werk voller Ungereimtheiten. Zahlreiche Anschlussfehler sind die Folge: Als z. B. Alice von Ro-Man gekiddnappt und in sein Hauptquartier verschleppt wird, wirft er sie zu Boden und kontaktiert seinen Meister. Als er damit fertig ist, sehen wir Alice wie von Geisterhand gefesselt. Auch kannte die amerikanische Prüdanterie keine Grenzen: In einer markanten Szene, in der Ro-Man Alice die Bluse vom Leib reißt, verwehrt ein schwarzer Balken einen tieferen Einblick ins Dekolleté der Aktrice. Wenigstens ist der außerirdische Ro-Man eine Schau: Gekleidet in ein Affenkostüm und mit einem mit Antennen verzierten Goldfischglas auf dem Kopf, bekommt er zumindest noch Bonuspunkte für Originalität. Das Hauptquartier des Affenmannes ist dageben viel bescheidener ausgefallen. Lediglich ein alter Küchentisch sowie ein Funkgerät aus dem Zweiten Weltkrieg, das bei der Benutzung unablässig Seifenblasen ausstößt, müssen ausreichen, um es als solches kenntlich zu machen. Die zum Ende hin auftauchenden Dinosaurier sind ähnlich bescheiden und ziemlich mies getrickst. Der erst vor kurzem verstorbene George Nader ist in ROBOT MONSTER bei einem seiner ersten filmischen Gehversuche zu bewundern, bevor ihm zumindest in Deutschland mit den legendären Verfilmungen der Groschenheftserie G-MAN JERRY COTTON der Durchbruch gelang. ROBOT MONSTER fand bei seiner Erstauswertung kaum Beachtung. Die Legende erzählt, dass Regisseur und Produzent Phil Tucker angesichts der vernichtenden Kritiken zu diesem Film einen Selbstmordversuch unternommen haben soll. Er überlebte und bescherte der Welt in den folgenden Jahren noch weitere schlimme Filme, die Titel wie DANCE HALL RACKET (1954) und THE CAPE CANAVERAL MONSTER (1960) tragen. In späteren Jahren tat sich Tucker insbesondere als Produzent hervor. Auf seine Kappe geht u. a. auch die Agentenparodie THE NUDE BOMB (DIE NACKTE BOMBE) aus dem Jahre 1980, in der Dan Adams als Maxwell Smart die Welt vor unfreiwilligem FKK rettet. Wyott Ordung hingegen arbeitete in späteren Jahren auch an den Drehbüchern zu TARGET EARTH (das in Zusammenarbeit mit der Produzentenlegende James H. Nicholson entstand) (1954) und FIRST MAN INTO SPACE (RAKETE 510) (1959) und bewies damit zumindest eine gewisse Treue zum Genre. Ebenso wie CAT-WOMEN OF THE MOON wurden Teile von ROBOT MONSTER in 3D gedreht. Der Effekt lässt sich wegen der technisch schlechten Präsentation auf Video nur noch erahnen. Die herabregnenden Dinosaurier dürften zumindest im Kino ein echter Kracher gewesen sein. Auf DVD ist dieser Film bisher leider nur in einer den 3D-Effekt vermissenden Fassung erschienen.

Text und Titelgrafik: molotta

 

als VHS (UK)
 
 

_______________________________________________________________________

     
     
 
_______________________________________________________________________
 
nach oben

     

 

copyright © 2001 - 2010 monstrula.de
impressum/anbieterkennzeichnung - haftungsausschluss - kontakt