DIE RÜCKKEHR DER ZOMBIES
LE NOTTI DEL TERRORE
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1980
Italien
82 Min.
Esteban Cinematografica
Andrea Bianchi
Gabriele Crisanti
Piero Regnoli
Gianfranco Maioletti
Elsio Mancuso, Berto Pisano (als Burt Rexon)
Gino De Rossi, Rosario Prestopino
Zombies, untote Etrusker
Karin Well .... Janet
  Gianluigi Chirizzi .... Mark (als Gian Luigi Chirizzi)
  Simone Mattioli .... James
  Antonella Antinori .... Leslie
  Roberto Caporali .... George
  Claudio Zucchet .... Nicholas
  Peter Bark .... Michael
  Anna Valente .... Kathleen
  Raimondo Barbieri .... Prof. Ayres (als Renato Barbieri)
  Mariangela Giordano .... Evelyn (als Maria Angela Giordano)
UFA Video (VHS, Deutschland), Classic Entertainment (VHS, Deutschland), Eagle 6 (VHS, Holland), Gala Film (VHS, Italien), Cosmovideo (VHS, Italien), Gong Video (VHS, Italien), Carrere (VHS, Frankreich), Key Video (VHS, Griechenland), Apex (VHS, England), Vestron (VHS, USA), CMV Laservision (DVD, Deutschland), Shriek Show/Media Blasters (DVD, USA), Vipco (DVD, England)
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In einer protzigen Villa links neben Rom auf dem flachen italienischen Lande forscht ein Professor, der aussieht wie eine Mischung aus Vadder Abraham und Yeti, dem Schneemenschen, nach den Zauberpraktiken der alten Etrusker. Insbesondere interessieren ihn dabei die Riten, die die Etrusker dazu nutzten, Tote wieder zum Leben zu erwecken. Als er dem Geheimnis eines Tages dicht auf den Fersen ist, ist es allerdings um ihn geschehen: Die toten Etrusker erheben sich und knipsen ihm die Lampe aus. In besagter Villa will Besitzer George zusammen mit einigen befreundeten Pärchen einen tollen Urlaub verbringen. Alle Pärchen sind so sagenhaft entspannt, dass sie sich am liebsten den ganzen Tag begatten möchten, wenn sie sich nicht bei Spaziergängen und irgendwelchen banalen Fotoshootings verlustieren. Doch das unbeschwerte Leben hält nicht lange an, denn der Schrecken der Etrusker wirft seine Schatten dergestalt voraus, dass der Kronleuchter zu flackern beginnt und einige Lampen explodieren, was die Bediensteten der Villa ziemlich grausen lässt. Plötzlich tauchen im Park die lebenden Leichen auf. Mark und Janet werden beim Liebesspiel überrascht und können mit knapper Not entkommen, und auch die anderen Paare werden angegriffen. So auch Villenbesitzer George, seine Flamme Evelyn und Sohn Michael, die sich im Atelier des Professors just die Fundstücke betrachteten. George überlebt den Angriff der Zombies nicht und wird gefressen. Derweil eilen James und Leslie Mark und Janet zur Hilfe. Nachdem sich die vier mit den Leichen herumgeplagt haben, gelingt ihnen die Flucht. Auch Evelyn im Atelier ist nicht auf den Kopf gefallen. Um sich und ihren Sohn zu retten, überschüttet sie die Zombies mit grüner Farbe (!) und steckt sie in Brand. James, Leslie, Mark, Janet, Evelyn und Michael treffen vor der Villa aufeinander und beschließen, sich zu verbarrikadieren. Wegfahren können sie leider nicht mehr, weil die Zombies die Autos „bewachen“ und auch alle Reifen zerstochen haben. Alle helfen mit, die Villa zombiesicher zu machen. Dummerweise werden dabei die Haushälterin und auch Leslie Opfer der Zombies. Michael ängstigt sich so sehr, dass er nur noch bei seiner Mutter bleibt. Seine Liebe zu ihr geht jedoch so weit, dass er sie auch unsittlich berühren möchte, worüber Evelyn nicht gerade begeistert ist. In der darauf folgenden Auseinandersetzung zieht Michael sich unverstanden fühlend von dannen und wird von der inzwischen in einen Zombie mutierten Leslie angefallen und angefressen. Evelyn sucht ihren Sohn und findet ihn tot im Badezimmer, Leslie daneben, seinen Arm verspeisend. In blinder Wut schlägt sie dem Zombie am Wannenrand den Schädel ein. In der Zwischenzeit haben sich die um die Villa herumlungernden Zombies Zutritt zum Gebäude verschafft. Ein neuer Plan muss her. Und dieser sieht einvernehmlich so aus, dass alle Zombies ins Gebäude gelockt werden sollen, damit man in Ruhe fliehen kann. Die Zombies strömen also in die Villa, die Gruppe flieht. Nach Morgengrauen erreichen sie unweit der Villa ein Kloster, das zunächst leer zu sein scheint, aber auch bereits von Zombies bevölkert ist, die sich nur zunächst nicht zeigen – warum auch immer. Die Entdeckung der lebenden Leichen bezahlt James mit seinem Leben und einem folgenden Dasein als Untoter, der Rest der Gruppe geht erneut schleunigst stiften. Sie fliehen in ein Haus, doch auch dort ist alles voller Zombies, darunter auch Michael. Evelyn freut sich so sehr, ihren Sohn wieder zu haben, dass der Zombie leichtes Spiel mit ihr hat und Evelyn die Brust abbeißt. Auch das Schicksal von Janet und Mark ist besiegelt, denn der Übermacht der Leichen haben sie nichts entgegenzusetzen.

Bevor der Abspann rollt, gibt’s noch ein vermurkstes Zitat aus „Prophecy of the Black Spider“ (gemeint ist wohl „Die schwarze Spinne“ von Jeremias Gotthelf) und fertig ist die Laube. Natürlich haben der Film und die Novelle nichts miteinander zu tun, aber ein bisschen intellektueller Anspruch schadet dem Film unter Garantie nicht – im Gegenteil, den hat er sogar bitter nötig, insbesondere, wenn man bedenkt, wer für das Werk verantwortlich zeichnet. Andrea Bianchi hat sicherlich einige halbwegs lichte Momente in seiner Karriere gehabt, so zumindest bei seinem Giallo DIE NACHT DER BLANKEN MESSER und vor allem auch dem herben Actionkracher RACHE DES PATEN mit Henry Silva. Ansonsten fiel er in erster Linie wegen einiger nicht unbedingt zündender Kommödien und vor allen Dingen Sexfilmchen auf. Einzig sein Sex-Exorzist KOMM UND MACH’S MIT MIR von 1979 mag da noch etwas herausstechen, weist aber im Grunde schon die Richtung, in die Bianchi dann auch mit DIE RÜCKKEHR DER ZOMBIES marschiert. Denn sein Beitrag zur Welle der Italo-Zombies manövriert stilistisch ganz eng am Sex-, wenn nicht gar Pornofilm entlang. Dabei legt Bianchi entsprechend wenig wert auf Handlung und Charaktere, fast noch weniger als Bruno Matteis DIE HÖLLE DER LEBENDEN TOTEN – und das will bekanntlich schon was heißen. Bianchis Personen sind allesamt am Ende des Films genau das, was sie von der ersten Sekunde an waren: Kanonenfutter für die Zombies. Bei seinem Film überlebt schon allein deshalb niemand, weil dies dem Sinn (bzw. Unsinn) des Films gnadenlos widersprechen würde. Das macht allerdings nichts, denn angesichts der auftretenden Figuren wünscht man die Zombierudel förmlich herbei, damit sie allesamt aus dem Streifen getilgt werden. Peter Bark zum Beispiel, der den Filmsohn der Mariangela Giordano spielt, dabei aber weitaus älter wirkt als sie, oder die vornehmlich aus italienischen „Horizontalwestern“ bekannte Antinori, die in Bianchis Film zwar auch eine Fummeleinlage zum Besten gibt, ansonsten aber kaum spannungsbildend auffällt. Auch der Rest der Truppe macht keine bessere Figur. Und so zieht sich der Film – obwohl er zugegebenermaßen äußerst schnell zur Sache kommt – doch etwas zäh dahin und brennt in Sachen Handlung und Spannung stets auf recht kleiner Flamme. Gespart wurde lediglich nicht mit Zeitlupensequenzen, wenn besonders grausige Effekte zur Schau gestellt werden und – egal, welche Sprachfassung man sich von dem Film ansieht – absolut hanebüchenen Dialoge, die entweder einfach nur blöd („Das sieht ja aus wie ein halbverwester Mensch! Aber... das gibt’s doch gar nicht!“) oder aber grob fahrlässig („Sieh mal, das riecht so nach Tod.“) ausgefallen sind. Wahrscheinlich fiel dem Autor nichts besseres ein, oder aber es war ihm schlicht piepegal. Allen Widrigkeiten zum Trotz gelingt es Bianchi dennoch, in einigen Szenen durchaus stimmungsvolle Bilder zu erzeugen, so beispielsweise wenn sich die Zombies in der Nacht um das Haus scharren, wenngleich es ihm natürlich nie gelingt, die Intensität ähnlicher Momente aus George A. Romeros NACHT DER LEBENDEN TOTEN zu erreichen, der für das ganze Rahmenkonstrukt von DIE RÜCKKEHR DER ZOMBIES mehr als augenscheinlich kannibalisiert wurde. Auch die eindrucksvolle, düstere Musik in Bianchis Film, die zu großen Teilen aus dem 1963 entstandenen Film KATARSIS entnommen wurde, trägt viel dazu bei, dass dieser Zombieverhau am Ende nicht nur für einen schalen Beigeschmack gesorgt hat. Egal: Die Zielgruppe, die Splatter- und Gore-Fans, werden so oder so mit dem Werk zufrieden sein, wenn sie nicht gerade über die alte deutsche VHS von UFA Video stolpern, die zwar ungeschnitten ist, aber an den delikaten Stellen so abgedunkelt wurde, dass man sich das Geschehen zum Teil selbst zusammenreimen muss.

Text und Titelgrafik: molotto

 

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