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NIPPON TANJO 
THE THREE TREASURES, BIRTH OF JAPAN, AGE OF THE GODS (USA), TRES TESOROS (Spanien), LOS TRES TESOROS (Mexiko)
1959
Japan
182 Min. (Japan), 112 Min. (USA)
TOHO Filmgesellschaft
Hiroshi Inagaki
Sanezumi Fujimoto, Tomoyuki Tanaka
Ryuzo Kikushima, Toshio Yazumi
Kazuo Yamada
Akira Ifukube
Eiji Tsuburaya, Akira Watanabe, Hidesaburo Araki, Sadamasa Arikawa, kuichiro Kishida, Hiroshi Mukoyama
Der achtköpfige Drache Orichi
Toshiro Mifune .... Prinz Yamato Takeru / Gott Susannowo
  Yoko Tsukasa .... Prinzessin Oto Tachibana
  Takashi Shimura .... Älterer Kumaso
  Koji Tsuruta .... Jüngerer Kumaso
  Kinuyo Tanaka .... Prinzessin Yamato
  Akihiko Hirata .... Kibino Takehiko
  Kyoko Kagawa .... Prinzessin Miyazu
  Setsuko Hara .... Amaterasu die Sonnengöttin
  Kumi Mizuno .... Azami
  Misa Uehara .... Prinzessin Kushinada
  Akira Kubo .... Prinz Iogi
  Akira Takarada .... Prinz Wakatarashi
  Ganijiro Nakamura .... Kaiser
  Eijiro Tono .... Ootomo
  Jun Tazaki .... Kurohiko
  Hideyo (Eisei) Amamoto .... Zuschauer beim Göttertanz
  Shizuko Maramatsu .... Göttin Izanami
TOHO Video (VHS + DVD, Japan)
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Nach der Geburt der Götter werden die Geschwister Izanami und Izanagi mit der Aufgabe betraut, auf der Erde Land und Leben zu erschaffen. Aus ihren Bemühungen geht Japan hervor, in dem im 4 Jahrhundert der Kaiser von Yamato herrscht. Er hat zwei Söhne, Prinz Yamato und Prinz Ouzu. Als der beim Volk sehr beliebte Yamato eines Tages von der Jagd kommt, hört er Geschichten über seinen Bruder, der sich mit einer Dienerin eingelassen hat. Erzürnt darüber bricht Yamato einen Streit los und schickt Ouzu davon. Nun heißt es, er habe seinen Bruder getötet. Yamato belässt es dabei, denn niemand soll wissen, das Ouzu noch lebt. Diese Affäre kommt Ootomo, dem Schwager des Kaisers, ganz recht. Sollte nun auch Yamato etwas zustoßen, wäre sein ältester Sohn Anwärter auf den Thron. Ootomos Einfluss auf den Kaiser ist stark und er sorgt dafür, dass Yamato auf ein Himmelfahrtskommando geschickt wird. Yamato soll die Brüder von Kumaso besiegen, eine Aufgabe, bei der er wahrscheinlich sterben wird. Yamato macht noch die Bekanntschaft der hübschen Priesterin Oto Tachibana, dann zieht er mit einigen Getreuen los. In Kumaso wird er vom jüngeren der beiden Brüder empfangen. Der junge Kumaso will lieber verhandeln und die Sache friedlich lösen, doch Yamato ist nicht bereit. So fallen in den nächsten Zeit viele seiner Soldaten. Ein letzter Plan soll nun den Erfolg bringen. Durch einen Spiegel, den ihm Oto schenkte, kommt Yamato auf die Idee, seine Identität zu wechseln. Als Frau verkleidet schleicht er sich auf eine Feier der Kumasos und ersticht den älteren Bruder. Im folgenden Schwertkampf verletzt er auch den jüngeren tödlich, der dem Prinzen den Namen „Yamato Takeru“ verleiht, was so viel wie „der stärkste Mann in Yamato“ bedeutet.
Siegreich zieht Yamato heim und hofft, dass seine Tat den vermeintlichen Brudermord ein wenig wettmacht. Doch Ootomo war nicht untätig. Er hat den heimlich zurück gekehrten Ouzu ermorden lassen und sorgt dafür, dass Yamato gleich wieder auf eine Mission geschickt wird. Im Osten des Landes soll er für Frieden sorgen. Bevor er geht, bekommt er von seiner Tante noch einen Beutel, den er nur im Ernstfall öffnen soll und ein wertvolles Schwert. Dieses Schwert hatte einst der Gott Susannowo aus dem Schwanz eines Drachen geholt. Wie die Legende erzählt, ging Susannowo auf die Erde, nachdem er durch einen seiner üblen Scherze dafür sorgte, dass seine Schwester – die Sonnengöttin Amaterasu – sich in einer Höhle zurückzog und Dunkelheit herrschte. In einem Dorf traf er auf arme Leute, die jährlich vom achtköpfigen Drachen Orochi bedroht wurden. Susannowo tötete den Drachen, indem er ihn mit acht Eimern Sake schläfrig machte und fand im Schwanz des Untiers das Schwert. So ausgestattet, ist Yamato wieder frohen Mutes. Doch seine gute Laune wird gedämpft, als ihm Oto, in die er sich verliebt hat, mitteilt, sie könne nicht seine Frau werden. Da sie den Göttern dient, kann sie niemals einen Mann lieben. Yamato zieht nach Osten und trifft auf die hübsche Prinzessin Miyazu. Sie fürchtet um ihr Volk und versucht, Yamato zu vergiften. Zum Glück erkennt sie, dass er ein guter Mensch ist und die beiden verloben sich sogar. Als dann Oto erscheint, fühlt sich Yamato wieder zu ihr hingezogen und Miyazu muss einsehen, dass sie keine Chance hat. Yamato zieht weiter und gelangt zu Ootomos Untertan Kurohiko, der ihn töten soll. Bei einer Wildschweinjagd wird der Prinz in ein Feuer gelockt. Auch Oto ist beim ihm und nun öffnet er den Beutel, den ihm seine Tante gab. Darin sind Feuersteine, mit denen Yamato ein Gegenfeuer entfacht. Der Wind dreht sich und er und Oto können entkommen. Kurohiko wird von Yamato getötet und verrät vorher Ootomos Pläne. Nun ist Yamato der Meinung, dass er zurück nach Hause muss. Mit einigen Schiffen geht die Rückreise los, doch wie aus dem nichts zieht ein Sturm auf, dem einige Männer zum Opfer fallen. Oto ist der Meinung, die Götter wären wegen ihrer Liebe zu Yamato verärgert. Sie opfert sich den Fluten, woraufhin der Sturm so plötzlich endet wie er begonnen hat. Yamato ist todtraurig, doch die Reise muss weitergehen und Ootomo büßen. Dieser schickt Yamato Soldaten entgegen, die Ihn und seine verbliebenen Männer töten sollen. Bei den Kampfhandlungen wird Yamatos kleine Armee aufgerieben. Er selbst flüchtet auf den Krater eines erloschenen Vulkans und wird durch unzählige Pfeile getötet. Sein toter Körper wird von Rauch eingehüllt, dem ein weißer Vogel entsteigt. Während der Vogel über dem Vulkan kreist, kommt es zu einer enormen Eruption. Heiße Lava tötet Yamatos Feinde, auch ein See steigt über die Ufer und schwemmt die Gegner fort. Das Böse ist aus Yamato verschwunden.

Der aufwändige Film NIPPON TANJO aus dem Hause TOHO gilt gemeinhin als das japanische Pendent zu Cecille B. DeMilles DIE ZEHN GEBOTE. Gleich zu Anfang des Films wird der Zuschauer mit wunderbaren Studiokulissen und Modelltricks verwöhnt, ehe die Geschichte um Prinz Yamato beginnt. Japans Superstar Toshiro Mifune füllt die Figur mit Leben und Energie und ist ein gelungener Held für das über drei Stunden lange Epos, dass nichts mit Samuraifilmen zu tun hat. Umgeben ist Mifune dabei von einem selten gesehen Aufgebot an großen Namen, von denen viele auch zu den bekannten Gesichtern des Godzilla-Universums zählen. In der Handlung gibt es keine direkten Begegnungen mit Menschen und Göttern. Die göttlichen Episoden werden als Erzählungen eingestreut, wobei sich in ihnen oft Parallelen zu Yamatos Verhalten wiederfinden. So kann auch Susannowos Auseinandersetzung mit dem Drachen als Gegenstück zu Yamatos innerem Kampf gesehen werden, wenn er ungerechterweise nach dem Erfolg in Kumaso gleich wieder fortgeschickt wird. Das wird auch dadurch unterstrichen, dass Mifune die Rolle des rauschebärtigen, wilden Susannowo gleich mit übernahm. Sein Kampf mit dem Drachen ist ein atmosphärisch schöne Episode, in der Eiji Tsuburaya und sein Team den mehrköpfigen Vorgänger des später gegen Godzilla kämpfenden Ghidorah präsentierten. Im Fall des Drachen Orichi handelte es sich aber nicht um ein Kostüm sondern um eine Marionette. Für einige Einstellungen kam auch ein originalgroßes Schwanzstück zum Einsatz, das Toshiro Mifune mit dem Schwert bearbeiten konnte. Auch wenn es monstermäßig bei Orichi bleibt, hat der Film eine Unzahl von weiteren schönen Trickaufnahmen vorzuweisen. Der Vulkanausbruch am Ende erinnert an das Finale von RODAN. Einer schöner Effekt sind kleine animierte Flämmchen, die zu sehen sind, wenn ein Mensch von der heißen Lava erfasst wird. Neben den Szenen mit Spezialeffekten ist NIPPON TANJO auch sonst eine feine Sache. Kameramann Yamada gelangen viele eindrucksvolle Landschaftbilder. Die Regie von Altmeister Hiroshi Inagaki, der mit Toshiro Mifune auch die sehenswerte SAMURAI-Trilogie realisierte, ist gekonnt und lässt auch Nebenfiguren interessant erscheinen. Abgerundet wird das Seherlebnis dann durch Musikus Akira Ifukube, dessen Kompositionen der Heldengeschichte die nötige Schwere verleihen. Unverständlicherweise wurde NIPPON TANJO international schlecht ausgewertet. In den USA lief er in kleinem Rahmen um ein Drittel gekürzt mit Untertiteln, in Europa scheint nur Spanien zugegriffen zu haben, weshalb der Film dann wohl auch in Mexiko lief (oder umgekehrt). Für den Heimkinomarkt sind die Veröffentlichungen der TOHO bislang die einzig legalen, Bootlegs mit englischen Untertiteln kursieren ebenfalls. 1994 nahm sich die TOHO erneut des Stoffes an. Von einer ursprünglich geplanten Trilogie wurde mit YAMATO TAKERU (MADRA – DAS ACHTKÖPFIGE DRACHENMONSTER) nur ein Teil realisiert, der bei den Einspielergebnissen hinter den Erwartungen zurückblieb. In der neueren Version gibt es eine Unzahl fantastischer Kreaturen, aber eine märchenhafte Atmosphäre kommt leider nicht auf. Eine Empfehlung für das Original.

Text und Titelgrafik: ingojira

 

 

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